Glück Auf! Mit diesem traditionellen Bergmannsgruß heißt euch das Bergwerksteam willkommen zu einer Entdeckung der Unter-Tage-Welt in der Grube Bindweide: spannend, eindrucksvoll, abenteuerlich.
Ein unvergessliches Erlebnis für Jung und Alt, verbunden mit einer Reise durch die Zeit bietet euch die einzigartige Welt des Besucherbergwerks „Grube Bindweide“. Das Museum im Über-Tage-Bereich, das nach einem museums-pädagogischen Konzept entwickelt wurde, lässt erahnen, was unter Tage Wirklichkeit wird.
Mit der Grubenbahn fahrt ihr 800 Meter ratternd in den Berg. Danach legt ihr 300 Meter zu Fuß zurück. In den Erzgängen bekommt ihr hautnah zu spüren, was es einst bedeutete, hier zu arbeiten. Ebenso eindrucksvoll sind die rötlich-braunen erzhaltigen Felsgesteine und die Stalaktiten und Stalakmiten, die sich in den letzten Jahrzehnten gebildet haben. 90 Minuten dauert das Abenteuer im Berg, mitunter begleitet von dem lauten Lärm einstiger Werkzeuge. Die reine und feuchte Bergluft hat eine gleichbleibende Temperatur von rund 12 °C.
Das Besucherbergwerk Grube Bindweide befindet sich in der Ortsgemeinde Steinebach/Sieg. Es wurde über dem Zugang zu dem „Tiefen Stollen“ gebaut, durch den das Eisenerzbergwerk einst erschlossen wurde – ein historischer Ort. Bis 1913 wurde das abgebaute Eisenerz aus der Grube über diesen Stollen nach draußen gebracht.
Seit 1986 ist die Grube Bindweide ein Besucherbergwerk und begeistert jedes Jahr viele Tausend Besucher. Im Jahre 2019 konnte Bürgermeister Bernd Brato mit dem Bergwerksteam den 400.000-sten Besucher begrüßen.
Zu dem Besucherbergwerk gehören außerdem folgende Einrichtungen und Attraktionen:
Besucherzentrum mit Museum des Eisenerzbergwerks Grube Bindweide
Nach einer vollständigen Modernisierung im Jahr 2013 steht euch heute ein modernes Besucherzentrum zur Verfügung. An einigen Multimedia-Stationen werden die Geologie des Westerwaldes und die Entstehung der Erze erläutert. In weiteren Abteilungen des Museums werdet ihr auf den spannenden Weg der Erze aus dem Bergwerk durch die Aufbereitung bis zum fertigen Produkt mitgenommen und es werden die Geschichte des Bergwerks und die Arbeit in der Grube Bindweide anschaulich dargestellt. Dazu gehört auch das tragische Bergwerksunglück, das 14 Bergleuten das Leben kostete.
Museumspädagogik
Das Angebot des Besucherbergwerks Grube Bindweide ist nach einem museumspädagogischen Konzept entwickelt worden. Informationen dazu gibt es auf der Internetseite www.qr-kultur.de, Lehrmaterial zum Erzbergbau.
Förderung mit europäischen Mitteln (LEADER-Projekt)
Die Einrichtung des Besucherzentrums mit dem Museum, die Grubenschmiede und der Barbaraturm wurden gefördert durch den Europäischen Landwirtschaftsfonds für die Entwicklung des ländlichen Raums (ELER).
Das Besucherbergwerk ist GeoInformationszentrum
Außerdem ist das Besucherbergwerk Grube Bindweide eines von zehn Geo-Informationszentren im GeoPark Westerwald-Lahn-Taunus. Die GeoInformationszentren des GEOPARKs sind die Eingangstore in den GeoPark. Hier findet ihr Informationen zur Geologie und Wirtschafts- und Kulturgeschichte im GeoPark und natürlich zu den anderen GeoPark-Stationen sowie zu den GeoRouten, die die Informationszentren, die GeoPunkte, GeoTope und GeoBlicke verbinden (www.geopark-wlt.de).
Heiraten unter Tage
Ein weiteres Angebot des Besucherbergwerks ist die Möglichkeit in der „Pulverkammer“ standesamtlich zu heiraten.
Die Geschichte der Eisenerzgrube Bindweide
Das Eisenerzbergwerk Grube Bindweide war eines der größten Bergwerke in der Region des Siegerländer-Westerwälder Erzbergbaus.
Das Bergwerk blickt auf eine lange Geschichte zurück. Schon 1837 wurde das Grubenfeld unter dem Namen „Maria an der Bindweide“ an einen Bergbaupionier verliehen. Nach einer aufstrebenden und wechselvollen Entwicklung der Grubenanlagen erwarb 1872 das weltbekannte Essener Stahl- und Bergbauunternehmen Alfred Krupp die „Bindweide“. Der Voreigentümer hatte das Bergwerk nach einem katastrophalen Grubenunglück, bei dem 14 Bergleute ums Leben kamen, verkauft.
In den folgenden Jahrzehnten wurden aus dem leistungsfähigen Bergwerk über 5 Millionen Tonnen Eisenerz gefördert. In dieser Zeit fanden bis zu 900 Bergleute aus der Region Arbeit in der Grube Bindweide.
Aufgrund vielfältiger technischer Probleme und des zurückgehenden Eisenerzbedarfs während der Weltwirtschaftskrise entschloss sich die Firma Alfred Krupp in Essen, das Bergwerk stillzulegen. Der Untertagebetrieb wurde Ende März 1932 endgültig eingestellt.
Lange wurde das Bergwerk noch als Reservegrube bezeichnet, eine Förderung wurde aber nie wieder aufgenommen.
Unter Tage: eine abenteuerliche Reise zu den Schätzen der Erde!
Ausstellung & Führung in das Besucherbergwerk
Parkplätze vor dem Besucherbergwerk vorhanden.
Im Bergwerk sind es max. 10 °C, daher wird warme Kleidung empfohlen.
Kontakt und Anfahrt
Bindweider Straße 2
57520 Steinebach/Sieg