Vorbei an der Heilig-Kreuz-Kirche trifft man am Ende der Druidenstraße in Herkersdorf auf den Beginn eines sehenswerten und gar künstlerisch angelegten Kreuzweges, der sich rechts von einem alten Wasserstollen auf rund 600 Meter Länge zum Nationalen Geotop Druidenstein hinaufschlängelt und die Leidensgeschichte Jesu Christi zeigt.
Der Bau der insgesamt 14 Stationen in Form von kleinen Grotten geht auf den am 23. März 1919 gegründeten Kath. Kreuzwegbauverein Herkersdorf (heute Kath. Kirchbauverein Herkersdorf-Offhausen e. V.) zurück. Aus Dankbarkeit für die vielen aus dem Ersten Weltkrieg zurückgekehrten Männer der Ortschaften Herkersdorf und Offhausen nahm der Verein im Gründungsjahr unter der Mitwirkung von zunächst 45 Mitgliedern seine Arbeit auf, mit dem Ziel, einen einzigartigen Kreuzweg zu schaffen. Die Entwürfe für die Grotten fertigte der Herdorfer Bauunternehmer Peter Becher. Zur Ausschmückung der Kreuzwegstationen dienten kristallisierte Mineralien, welche vorwiegend durch Herdorfer Bergleute gestiftet wurden. In alten Protokollen des Vereins ist die Rede von einem gewissen Leo Sayn (Herdorf), welcher diese Erze mit einem Leiterwagen vom Hellertal zu den Grotten am Druidenstein brachte. Auch im Hinblick auf die Finanzierung zur Einrichtung des Kreuzweges zeigte sich der Verein äußerst einfallsreich. So wurden von 1920 bis 1923 zur Fastenzeit mit Laiendarstellern im Saal des damaligen Restaurants „Sigambria“ in Kirchen (am Standort des heutigen Einkaufsmarkts in der Siegstraße) die Herkersdorfer Passionsspiele aufgeführt, welche sogar überregional auf sich aufmerksam machten. Die dabei erwirtschaften Gewinne flossen allesamt in den Bau der Kreuzweganlage, sodass am 14. Oktober 1923 die Grundsteinlegung für die erste Grotte erfolgen konnte. Die Jahre darauf waren der wirtschaftlichen Gesamtsituation im Land und der daraus resultierenden Geldentwertung geschuldet, sodass das Vorhaben etwas ins Stocken geriet. Dennoch verfolgte der Verein weiterhin ehrgeizig, vorwiegend mit Theateraufführungen, sein Ziel, sodass die 14. Station mit der Grablegung Jesu nach intensiven Anstrengungen vollendet und der gesamte Kreuzweg am 16. Oktober 1927 unter großer Einwohnerbeteiligung offiziell eingeweiht werden konnte. Dabei zog eine große Prozession in Richtung Druidenstein und Pfarrer Lellmann aus Kirchen übernahm nicht nur die feierliche Weihe jeder einzelnen Station, sondern hielt am Fuße des Naturdenkmals auch eine Festpredigt. Die Zahl der Mitglieder des Kreuzwegbauvereins war bis zum Ende der 20er Jahre zwischenzeitlich auf 160 angewachsen.
Von 1985 bis zum Herbst 1992 wurden die Stationen des Kreuzweges zuletzt aufwendig saniert. Die jährliche Pflege und Unterhaltung der Anlagen übernimmt der heutige Kath. Kirchbauverein. Der gute Brauch einer Prozession findet in jedem Jahr an Christi Himmelfahrt statt, zu welcher sich zahlreiche Gläubige von nah und fern einfinden und gemeinsam zum Druidenstein aufsteigen.
Vorbei an der Heilig-Kreuz-Kirche trifft man am Ende der Druidenstraße in Herkersdorf auf den Beginn eines sehenswerten und gar künstlerisch angelegten Kreuzweges, der sich rechts von einem alten Wasserstollen auf rund 600 Meter Länge zum Nationalen Geotop Druidenstein hinaufschlängelt und die Leidensgeschichte Jesu Christi zeigt. Der Bau der insgesamt 14 Stationen in Form von kleinen Grotten geht auf den am 23. März 1919 gegründeten Kath. Kreuzwegbauverein Herkersdorf (heute Kath. Kirchbauverein Herkersdorf-Offhausen e. V.) zurück.
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Druidenstraße
57548 Kirchen-Herkersdorf
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