Die Bacher Lay, seit 2012 als GeoTop im Geopark ausgewiesen, wurde 2024 nicht zuletzt wegen ihrer in mehrfacher Hinsicht interessanten Geschichte zum GeoTop des Jahres gekürt: Hier treffen Geologie, Rohstoffgewinnung und die Biotopentwicklung in der Nachfolge des Rohstoffabbaus auf engstem Raum aufeinander.
Die Bacher Lay ist eines von über einhundert Highlights im Netzwerk des Nationalen GEOPARK Westerwald-Lahn-Taunus, wo sich Touristen, Schüler und Einheimische auf eine spannende Zeitreise zu Entstehung, Abbau und Nutzung der regionalen Rohstoffe begeben können. Geologische Vorgänge sind der Ausgangspunkt der Entwicklung von Landschaft, Pflanzen- und Tierwelt und beeinflussen somit auch uns Menschen, weil unser Wissen, unsere Erfahrungen, unsere Kultur und unsere Lebensweise durch die regionale Landschaft geprägt ist.
Vom Steinbruch zum Geotop
Auf fast 45 Hektar Fläche erstreckt sich das heutige Naturschutzgebiet Bacher Lay. Hier wurde in mehreren Steinbrüchen beidseits der Schwarzen Nister bis 1967 das Gestein Basalt gewonnen. Der Basalt diente als Baumaterial, vorwiegend aber zur Herstellung von Schotter und Splitt für den Eisenbahn- und Straßenbau. Auch heute noch ist die Basaltgewinnung im Westerwald ein wichtiger Wirtschaftsfaktor.
Das Basaltvorkommen der Bacher Lay, das vor rund 25 Millionen Jahren während der erdgeschichtlichen Epoche des Tertiärs durch starke vulkanische Aktivität entstanden ist, zeichnet sich durch eine dünnsäulige Ausprägung aus. Diese Ausbildung des Basalts entsteht, wenn die ursprünglich etwa 1.200°C heiße Basaltlava abkühlt und dabei schrumpft. Dadurch entwickeln sich in der Gesteinsmasse senkrechte und waagerechte Zugspannungen, die das erkaltende Gestein zerbrechen lassen und in der Steilwand des ehemaligen Abbaus sehr schön zu erkennen sind.
Artenvielfalt auf engstem Raum
Heute dient der alte Steinbruch mit seiner Umgebung seltenen und bedrohten Tier- und Pflanzenarten als Lebensraum. Hier liegen ganz unterschiedliche Standorte wie stehende und fließende Gewässer mit flachen und steilen Uferzonen, Trockenrasen, Hochstaudenfluren und Basalt-Steilwände nahe beieinander. Sie bieten unter anderem Amphibien, Reptilien, zahlreichen Vogelarten und verschiedenen Orchideen ideale Lebensbedingungen.
GeoTop des Jahres 2024: Der ehemalige Steinbruch beeindruckt mit einer mächtigen Basaltwand in bezaubernder Natur.
Kontakt und Anfahrt
Zwischen Bad Marienberg und Nisterau
56470 Bad Marienberg
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