Westerwald

Radtour

Oberwambach - AK-Radtour 7 "Herzberg oder Harzburg"

Streckenprofil

Schwierigkeit
Schwer
Länge / Distanz 14,8 km
Aufstieg 144 hm
Abstieg 155 hm
Dauer 1,2 h
Höchster Punkt 332 hm
Tiefster Punkt 215 hm

Hinweis

Im Tourenplaner informieren wir dich unter dem Reiter „Aktuelle Infos“ über temporäre Wegeverlegungen, Sperrungen und Umleitungen.

zum Tourenplaner

Beschreibung

Wir starten am Friedhof in Oberwambach und gelangen über die wenig befahrene K 32 über eine kleine Anhöhe nach Herpteroth und Gieleroth um dann ein sagenumwobenes Waldgebiet "Herzberg" zu durchfahren. In vorgeschichtlicher Zeit lag auf diesem Bergsporn oberhalb von Widderstein die Wallanlage Herzburg. Bodendenkmäler und Flurnamen geben Hinweise auf eine frühere Besiedlung. Diese Bergkuppe wird umflossen von der Wied und liegt strategisch günstig zwischen der alten „Köln-Frankfurter-Straße“ (heute Bundesstraße 8) und der alten Köln-Leipziger-Straße (heute Bundesstraße 414).

Auch Widderstein und ein dort lebender Ritter Albrecht von Wiederbach wurde bereits 1346 erstmals urkundlich erwähnt.
Am Ortseingang von Michelbach liegt die Michelbacher Mühle (von 1847), mehrfach umgebaut und heute ein moderner qualitätsorientierter Mühlenbetrieb.

Nach der Fahrt durch das idyllische Wiesental der Wied haben wir uns eine Rast in der Gastronomie Altenkirchens verdient und können gestärkt zum Ausgangspunkt zurück.

Anfahrt

Ab Altenkirchen ist Oberwambach über die L 267 und den Ort Almersbach erreichbar. Bei Anfahrt aus östlicher Richtung über die B 8 kann man bereits in Gieleroth zum Startpunkt gelangen.

Öffentliche Verkehrsmittel

Da die Radtour auch Altenkirchen streift, ist eine Anfahrt mit der Bahn wunderbar möglich. Der Einstieg in die Tour liegt nur 0,7 km vom Bahnhof entfernt am Schützenhaus Altenkirchen (Heimstr. 2, 57610 Altenkirchen)

Parken

Der kostenfreie Parkplatz liegt am westlichen Ortsrand von 57614 Oberwambach

Wegbeschreibung

Wir fahren durch Oberwambach, an einem Wäldchen vorbei bis zu einem schönen Höhenweg, der auf 330 m ü. NN einen schönen Weitblick erlaubt.

Am Ende von Herpteroth verläuft die Straße ein Stück entlang eines alten Hohlweges, der auf intensive Nutzung in vergangenen Zeiten hinweist. Eine der intensiven Nutzungen war wohl der Steintransport. Denn wenige Meter weiter können wir auf der rechten Seite eine auffallende Bergkuppe erkennen. Ein Ort, der bereits im 17. Jahrhundert als Steinbruch genutzt wurde. Die Wegetrasse auf der wir uns befinden wird in alten Karten auch „Zur Harzburg“ genannt. Ob und wo hier jedoch einmal eine Burg gestanden hat ist nicht ganz klar. Im nord-westlich vor uns liegenden Wald gibt es nämlich einen „Herzberg“, ob es sich in den alten Karten lediglich um Schreibfehler (-berg , -burg) gehandelt hat bleibt vorerst offen.

Bevor wir am Ortsausgang von Gieleroth die „Hohe Strasse“ (B 8) überqueren, blicken wir noch einmal kurz auf eines der ältesten Fachwerkgebäude des Ortes zurück. Der Reinhardshof, der zeitweise auch wichtige Post-Pferdewechselstation an der wichtigen Handelsstraße (B8) war. Der Mittelteil des Fachwerkbaus stammt von ca. 1475 und lässt an einer Fensterlaibung noch wunderschöne geschnitzte und bemalte Ornamente erkennen.

Durch Wald und Feld geht es nun teils überraschend steil hinab ins Wiedtal. Wir überqueren den Fluß in Widderstein, einem ebenfalls sehr altem Dorf, das früher Sitz eines großen Gutes gewesen ist. Man geht davon aus, dass hier in Vorzeiten ebenfalls eine Burg gestanden hat. In der Umgebung von Widderstein wurden vor einigen Jahren auch alte unterirdische Verbindungsgänge gefunden, welche die wichtige Stellung dieses Ortes vermuten lassen.Wiedtal abwärts kommen wir nach Michelbach, wo uns schon am Ortseingang die alten Fachwerkhäuser und die ehemalige Schule ins Auge fallen.

Hier steht auch eine der wenigen alten Wassermühlen, welche noch heute (natürlich im modernisierten Zustand) als angesehener Mühlenbetrieb wirtschaftlich betriebsfähig ist. Als ehemalige Getreide und Knochenmühle 1847 erbaut gelangte sie in den Besitz der Familie Hassel. Durch den Aufbau von Zink- und Bleierzbergwerken um 1900 wurde die Mühle zusätzlich als Holzsägewerk genutzt. Auch heute wird der Mühlengraben noch genutzt, jedoch zur Erzeugung von Strom (ca. 220.000 kWh Strom pro Jahr), welcher teilweise der Deckung des Energiebedarfes der Mühle dient und teilweise ins öffentliche Netz eingespeist wird.

Wer bereit ist das Rad zwischendurch auch mal zu schieben, kann durch das Mühlengrundstück hindurch und hinter der kleinen Brücke rechts den schmalen Wanderweg nutzen, um unmittelbar im Wiedtal weiter bis zur B 8 zu gelangen.

Von hier geht die Tour weiter am Fluss entlang bis zum Anstieg zum Johannisberg. Vorbei an dem Ehrendenkmal und dem Bismarckturm. Beide wurden erst nach 1900 erbaut. Das Ehrendenkmal wurde 1927 zum Gedenken an die Kriegopfer errichtet.

Der Bismarckturm war das Werk von Verehrern Bismarcks, welche 1914 aus heimischem Felsgestein ein Denkmal und Aussichtpunkt bauen wollten. Nach seiner Restauration 2009/2010 kann der Turm nun wieder bestiegen werden. (Infos zu Öffnungszeiten)Hinab ins Almersbachtal gelangen wir nun nach Amteroth und müssen von dort den letzten Anstieg nach Oberwambach antreten, bevor wir unseren Ausgangspunkt erreichen.

Von Oberwambach aus gelangt man übrigens auch in wenigen Minuten zur 45 km langen Radtour "Puderbacher Land", welche auf ausgeschilderter Wegetrasse rund um Puderbach führt.

Tipps

Altenkirchen bietet mit seinen zahlreiche Gastronomiebetrieben eine gute Gelegenheit für eine ausgiebige Radlerpause.

Literatur

Topographische Karte 1:25.000, Blatt 1, Nördlicher Westerwald, 5. Auflage 2015, Kosten:3- Euro
Eerhältlich im Rathaus Flammersfeld oder im UNIKUM-Regionalladen, Bahnhofstr. 26, 57610 Altenkirchen

Ziel

Parkplatz beim Friedhof in 57614 Oberwambach

Start

Parkplatz beim Friedhof in 57614 Oberwambach

Weitere Informationen & GPX-Download

Hinweis

Im Tourenplaner informieren wir dich unter dem Reiter „Aktuelle Infos“ über temporäre Wegeverlegungen, Sperrungen und Umleitungen.

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