Westerwald-Sieg (Landkreis Altenkirchen)

Wanderung

Wäller Tour Grubenwanderweg Brachbach

Streckenprofil

Schwierigkeit
Mittel
Länge / Distanz 10,1 km
Aufstieg 298 hm
Abstieg 283 hm
Dauer 3,1 h
Höchster Punkt 413 hm
Tiefster Punkt 205 hm

Hinweis

Im Tourenplaner informieren wir dich unter dem Reiter „Aktuelle Infos“ über temporäre Wegeverlegungen, Sperrungen und Umleitungen.

zum Tourenplaner

Beschreibung

Gehe auf eine 10 km lange Entdeckungsreise durch die traditionsreiche Bergbaugeschichte der Ortsgemeinde Brachbach. Zahlreiche Relikte aus vergangenen Tagen, vor allem Mundlöcher zu alten Bergwerken, in denen einst Schiefer und Erz abgebaut wurden, erwarten Dich. Der Heimatverein „Glück-Auf“ Brachbach hat diesen Weg mit viel Herzblut angelegt, und nun wurde er zu einer offiziellen Wäller-Tour aufgewertet. Entlang der Strecke bieten Infotafeln zu 30 markanten, bergbaurelevanten Punkten viele spannende Einblicke in die Welt unter Tage.

Das Highlight der Tour ist das Besucherbergwerk Schieferstollen „Josefsglück“ (GeoPunkt), das auf Anfrage besichtigt werden kann. Tauche ein in die faszinierende Geschichte des Bergbaus und genieße eine Wanderung, die Natur, Kultur und Geschichte auf einzigartige Weise miteinander verbindet. Besuche unsere Region, das Druiden.Hexen.SiegerLand und lasse Dich von der beeindruckenden Bergbauhistorie Brachbachs begeistern!

Anfahrt

Die Anfahrt mit dem Auto erfolgt aus Richtung Kirchen-Katzenbach kommend über die K97 in Richtung Brachbach. Unmittelbar vor der Siegbrücke biegst du rechts ab auf den Wanderparkplatz am Brunnen „Alte Freundschaft“.

Von Mudersbach/Siegen über die B 62 kommend biegst du zunächst links in die Büdenholzer Straße und dann rechts in die Austraße ab und folgst dem Straßenverlauf bis zum Ortsende, über die Siegbrücke und fährst unmittelbar nach dieser links auf den besagten Wanderparkplatz.

Öffentliche Verkehrsmittel

Mit der Bahn (RE 9 – Rhein-Sieg-Express) bis zum Bahnhof Brachbach. Von hier gehst du zu Fuß in 5 bis 10 min. über die Industriestraße in Richtung Bahnhofstraße (Brachbach), überquerst die Siegbrücke und gelangst zu einem Erzwagen (Lore) und der danebenstehenden Orienierungstafel zur WällerTour „Grubenwanderweg Brachbach“, deinem Start- und Zielpunkt.

Parken

Kostenfreier Wanderparkplatz Brunnen„Alte Freundschaft“ (Austraße), 57555 Brachbach

Wegbeschreibung

1. Abschnitt: Alte Freundschaft Du beginnst deine Wanderung an der Brunnenanlage „Alte Freundschaft“, die vom Bergwasser des gleichnamigen Stollens gespeist wird. Etwas höher gelegen, über die Treppe zu erreichen, befinden sich zudem die Rastanlage mit dem Pilz und der Mariengrotte sowie das naturbelassene Mundloch des Stollens Alte Freundschaft. Nun geht's los und du startest auf die Strecke der Wällertour „Grubenwanderweg Brachbach“ und folgst dabei dem grün-weißen Logo dieser GeoRoute. Über die Siegbrücke und die Austraße gelangst du in den Ortsteil Hütte und siehst linksseitig einen kleinen Rastplatz mit dem Stamm der ehemaligen Wernsbergtanne. Geradeaus weiter erblickst du links das Feuerwehrhaus. Genau an diesem Ort stand vor mehr als 100 Jahren die Alte Brachbacher Hütte. Ganz in der Nähe liegen auch die Grube Windhorst und die Alte Mühle.

2. Abschnitt: Auf dem Ort und Zechenwaldplatz Du überquerst die Siegbrücke das zweite Mal, biegst direkt rechts ab und gelangst in den ältesten Dorfteil Brachbachs „Auf dem Ort“ mit dem Bergmannsdenkmal. Der Heimatkünstler Josef Christ hat dieses Standbild der Bergleute in Erinnerung an die lange und uralte Tradition des Bergmannsdorfes Brachbach geschaffen. Vom Bergmannsdenkmal gehst du nun links und dann rechts die Mittelstraße bergauf und kommst zum Zechenwaldplatz. Im Zentrum des Zechenwaldplatzes siehst du einen beladenen Erzzug vor dem im Jahre 2003 neu errichteten Backes.

3. Abschnitt: Zechenwaldstraße Du wendest dich Richtung Osten und gehst in die Zechenwaldstraße. Rechts des Waldweges führt ein kleiner Pfad zum Bach und zum Stolleneingang des Zecher Tiefer Stollen, auch Waldstollen genannt. Das aus dem etwa 2000 m langen Stollen fließende Wasser lagert rote und schwarze Mineralien an das umliegende Gestein ab, ein Zeichen für hohen Eisen- und Mangangehalt.

4. Abschnitt: Aligsweg Nach 50 m geht es rechts über das Wiesengelände zum Aligsweg. Vor dir liegt das restaurierte Stollenmundloch der Grube Kleesalig. Du gehst den Aligsweg hinunter, zurück zum Zechenwaldplatz und überquerst ihn. Am Ende zur rechten Hand siehst du das Stollenmundloch eines früheren Luftschutzstollens. Nun geht es Richtung Nordwesten bergab durch den Erzweg, dann ein Stück die Bergstraße hoch in Richtung Bahnhof und durch das „Bähnchen“. Der Name dieses kleinen Sträßchens erinnert daran, dass zu Zeiten des Erzbergbaus das Erz vom Zechenwaldplatz über Schienen mit einem kleinen Bähnchen bis zum Bahnhof transportiert wurde.

5. Abschnitt: Gartenstraße und Wiesenstraße Du gehst an der aus heimischen Bruchsteinen gemauerten Pfarrkirche St. Josef vorbei, die Gartenstraße kurz hoch und sofort links in die Wiesenstraße, am Heimatmuseum vorbei. Vor der Rechtskurve der Feldstraße folgst du dem Fußweg links bergab zur Siegbrücke. Hier steht ein Erzwagen (Lore) am Ortseingang von Brachbach.

6. Abschnitt: Stollen Bullenkamp und Wasserwerk Mudersbach Diesmal überquerst du nicht die Siegbrücke, sondern gehst den Waldweg an der Sieg entlang. Schon nach 100 m stehst du vor dem im Jahr 2009 neu aufgebauten Stollenmundloch des Stollens Bullenkamp. Im Inneren des Stollens siehst du den Ausbau mit deutschen Türstöcken. Du folgst dem Weg entlang der Sieg bis zu einem größeren Platz (Wasserwerk Mudersbach). Das Wasserwerk wurde früher vom Bergwasser des Ecker Grundstollens gespeist. Hier biegst du rechts ab und gelangst am Fuß des Tals zum Ecker Grundstollen.

7. Abschnitt: Findlingbrunnen und Findlingstollen Der Wanderweg führt dich talaufwärts durch einen Buchenwald zum Ortsteil Karpaten. Noch vor den ersten Häusern siehst du die im Jahr 2008 errichtete Anlage des Findlingbrunnens, der mit Bergwasser des Findlingstollens gespeist wird. Du überquerst die Straße und stehst vor dem Findlingstollen, der im Jahr 2008 wiederaufgewältigt und mit einem Stollenmundloch aus Tonschiefer gemauert wurde. Du folgst nun dem Waldweg Richtung Osten zum Schützenhaus und siehst nach etwa 100 m zur linken Seite das ehemalige Zechenhaus des Ecker Schachts. Hinter diesem Haus sind die Reste der Grube Ecke zu sehen.

8. Abschnitt: Ecker Schacht und „Apfelbaum“ Du gelangst, vorbei an den Tennisplätzen, bis zum Platz am Schützenhaus. Hier befindet sich der eingezäunte Ecker Schacht. Am Schützenhaus vorbei geht es rechts steil hinauf zu einem quer liegenden Waldweg, dem „Pastorsweg“. Rechts dem Waldweg folgen und du erreichst den Ortsteil „Apfelbaum“. Hier stand bis in die siebziger Jahre das alte Schachtgebäude der Grube Apfelbaumerzug. Heute verdeckt eine Betonplatte den 393 m tiefen Schacht.

9. Abschnitt: Hauptweg und Aligswiesen Du folgst dem Hauptweg, der dich vom „Apfelbaumerzug" an den Wohnhäusern vorbei oberhalb der Aligswiesen entlang Richtung Südwesten führt. An der Weggabelung folgst du dem Wandersymbol und gehst rechts den Waldweg bergab. Unterhalb des Wasserwerks Brachbach biegst du zweimal scharf links ab und gehst bergauf Richtung Südosten. Rechts, gegenüber dem Wasserwerk (Hochbehälter Langgrube), siehst du den Stollen Untere Girnbach, der dem Wasserwerk als Trinkwasserspeicher dient.

10. Abschnitt: Steinbruch und Grube Josefsglück Du verlässt nun den Fahrweg und folgst dem steil aufsteigenden Waldweg Richtung Süden. Rechts am Weg siehst du den alten, aufgegebenen Steinbruch, in dem vor 130 Jahren die Steine für den Bau der Josefskirche in Brachbach gebrochen wurden. Ein Stück bergauf siehst du links die Schieferhalde der Grube Josefsglück mit dem im Jahr 2011 errichteten Grubenhaus. Noch ein kurzes Stück weiter erblickst du rechts das Stollenmundloch der Schiefergrube Josefsglück, die bis Juni 1948 betrieben wurde. Das Besucherbergwerk „Schieferstollen Josefsglück“ kann von Gruppen bis zu 15 Personen besichtigt werden. Führungen können angemeldet werden.

11. Abschnitt: Steiler Aufstieg Du solltest dich stärken, denn nun folgen die beschwerlichsten 200 m des gesamten Wanderweges. Der Weg führt weiter steil bergauf Richtung Süden. Dieser Weg war früher die schnellste Verbindung über den Berg nach Dermbach, einem Ortsteil von Herdorf. Viele Menschen gingen früher über diesen Weg von Dermbach nach Brachbach zum Bahnhof.

12. Abschnitt: Heinrichshoffnung-Stollen Unterhalb des Haldengeländes des Stollens Obere Girnbach biegst du links ab auf einen alten Grubenweg zum Grubenfeld Lucas mit dem Heinrichshoffnung-Stollen. Ein „Deutscher Türstock“ zeigt dir die Richtung des verschütteten Stollens. Über einen naturnahen Weg bergauf gelangst du auf den nächsthöheren Waldweg und erreichst die verschüttete Einfahrt der Grube Wasserquelle. Von einer mächtigen Buche bewacht, ist das Stollenmundloch nur zu erahnen. Alte, verfallene Trockenmauern säumen den „Fahrt“ in den Berg. Ein „Deutscher Türstock“ markiert die Einfahrt in den Berg.

13. Abschnitt: Grube Brüderschaft Du folgst dem breiten Weg Richtung Südwesten und siehst zur rechten Hand eine große Erz- und Schieferhalde der Grube Brüderschaft. Auch hier markiert ein „Deutscher Türstock“ die verschüttete Einfahrt in den Berg. Vorbei an dem rechts liegenden Hohlweg (vom Josefsglück hoch kommend) siehst du zur rechten Hand das Grubenfeld der Oberen Girnbach mit seinem Stollen und der ausgemauerten Rösche. Die wenigen Schritte den Berg hinab zur Erz- und Schieferhalde lohnen sich. Hier hast du die Möglichkeit, an der steinernen Sitzgruppe zu rasten und dir das im Jahr 2013 restaurierte Stollenmundloch mit Rösche anzuschauen.

14. Abschnitt: Schlirrerweg und Speckberg Du steigst wieder auf und kurz bevor der bis dahin ebene Weg ins Tal abfällt, biegst du scharf nach links ab und gehst wieder bergauf. Nach nur 100 m wendest du dich in der großen Rechtskurve nach links in den Hohlweg (Schlirrerweg). Auf diesen Hohlwegen wurde früher das Erz mit Karren talabwärts transportiert. Auf dem Boden haben sich im Laufe der Jahrhunderte die Spuren der Eisenschuhe in den Fels geschliffen, die zum Bremsen auf der steilen Talfahrt unter die blockierten Hinterräder der Fuhrwerke geklemmt wurden. Durch diesen „Schlirrerweg“, so wird er noch heute genannt, gelangst du bald an die Wegspinne des Speckberges, den höchsten Punkt dieses Hauptweges. Ein paar Bänke laden nach dem steilen Aufstieg zur Rast ein. Der Nachbau einer Erzkarre ist hier wettergeschützt aufgestellt. Auf dem freien Platz des Speckberges laufen sternförmig fünf Wege zusammen.

15. Abschnitt: Lombigswald und Wernsbergtal Aus dem Hohlweg kommend, behältst du die Richtung und die Höhe bei und nimmst den Weg durch einen schönen Buchenhochwald, an den Gruben Abendsonne und Abendstern vorbei bis zum Lombigswald in das große Venus Grubengebiet. Du befindest dich nun im steil zum Windhahn aufsteigenden Wernsbergtal. In diesem Talkessel siehst du noch viele Überreste der einstigen Bergbautätigkeit, Stollen, Halden und eine Erzwaschanlage. Du folgst der Holzabfuhrstraße und gehst bergab ins Wernsbergtal. Nach ca. 250 m wanderst du links den steil abfallenden Waldweg zur Schiefergrube Morgenroth hinunter. Hier findest du eine der letzten erhaltenen Schieferhalden Brachbachs. Vom Haldengelände der Grube Morgenroth gelangst du bergab nach ca. 150 m zum Moritzstollen. Auch dieses Mundloch wurde im Jahr 2001 freigelegt und fachmännisch wieder aufgemauert. In der Nähe findest du einen Rastplatz, umrahmt von alten Trockenmauern. 80 m bergauf, oberhalb des Moritzstollens, liegt die Grube Weide. Hier findest du noch gut erhaltene Trockenmauern des ehemaligen Grubengeländes.

16. Abschnitt: Venus-Charlotten-Stollen Talabwärts entdeckst du einen schönen Platz zum Verweilen, nämlich das Gelände des Venus-Charlotten-Stollens. Du siehst noch Reste der Halde, des Schieferspaltplatzes und im Hintergrund die Mauer des einstigen Spalterhäuschens mit dem Stollenmundloch des Venus-Charlotten-Stollens. Aus dem schön gestalteten Brunnen kannst du original Grubenwasser des Stollens trinken. Vom Brunnen aus lohnt sich ein Abstecher zum 700 m entfernt liegenden Aussichtspunkt hoch über Brachbach, mit einem Blick über das nordöstliche Siegtal. Auf dem Weg zum Aussichtspunkt durchquerst du das Grubenfeld Oberes Reff. Links der Straße entdeckst du auf halbem Weg die Halde des Oberen Reff-Stollens. Zurück am Brunnen des Venus-Charlotten-Stollens gehst du den Weg zwischen Stollen und Brunnen Richtung Adolf-Stollen. Vorbei an der zweiten vollständig erhaltenen Schieferhalde der Grube Wernsberg, Mittlerer Stollen im Volksmund Himmelswonne genannt, gehst du leicht bergauf und kommst zum Adolfstollen. In diesem engen Seitental des Wernsberges, den „Wahlerts Wiesen“, wurde der Adolfstollen 2007 wiederaufgewältigt und das Stollenmundloch mit Tonschiefersteinen gemauert. Ein kleiner Teich auf dem Haldengelände, vom Bergwasser des Stollens gespeist, macht dieses alte Bergbaugelände zu einem verwunschenen Ort.

17. Abschnitt: Grube Wernsberg und Wappen von Brachbach Nun geht es weiter talwärts, an Fischteichen vorbei, bis zum querliegenden, breit ausgebauten Wirtschaftsweg. Du biegst links ab und gelangst nach ca. 200 m zu einem geschichtsträchtigen Ort, der Grube Wernsberg, die dem ganzen Tal ihren Namen gibt. Bis zum Jahr 1961 wurde hier noch Erz und Schiefer abgebaut. Mit der Schließung dieser Grube endete eine jahrhundertelange Bergbautradition. Im Wappen von Brachbach sieht man eine große Fichte, die einst mächtig über dem Stollenmundloch des Wernsbergstollens stand. Sie wurde im Jahr 1990 gefällt. Der Wernsbergstollen dient dem Wasserverein Brachbach als Wasserspeicher.

Der Grubenwanderweg führt weiter bergab und du erreichst wieder deinen Ausgangspunkt, den Wanderparkplatz am Brunnen „Alte Freundschaft“.

Sicherheitshinweise

Solltest Du bei bestimmten Wegeabschnitten der Meinung sein, dass diese für Dich nicht begehbar sind, dann solltest Du diese umgehen. Gerade bei widrigen Wetterverhältnissen kann es bei naturnahen Wegen zu matschigen und rutschigen Passagen kommen.

Besonders im Herbst ist auch darauf zu achten, dass das am Boden liegende Laub Unebenheiten, Wurzeln, Steine oder Löcher im Weg verdecken kann. Mit Wegebeeinträchtigungen dieser Art musst Du rechnen, wenn Du eine Wanderung unternimmst.

Obwohl der Weg durchgehend sehr gut markiert ist, solltest Du aus Sicherheitsgründen immer eine geeignete Wanderkarte dabei haben.

Ausrüstung

Festes Schuhwerk, witterungsangepasste, zweckmäßige Kleidung

Tipps

Verpasse nicht das „Highlight“ des Grubenwanderweges und melde dich zu einer Führung durch das Besucherbergwerk „Josefsglück“ beim Heimatverein an!

Literatur

www.westerwald.info

Ziel

Wanderparkplatz Brunnen „Alte Freundschaft“ (Austraße), 57555 Brachbach

Start

Wanderparkplatz Brunnen „Alte Freundschaft“ (Austraße), 57555 Brachbach

Weitere Informationen & GPX-Download

Hinweis

Im Tourenplaner informieren wir dich unter dem Reiter „Aktuelle Infos“ über temporäre Wegeverlegungen, Sperrungen und Umleitungen.

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